Segmentale Stabilisation der Wirbelsäule
In Studien konnte gezeigt werden, dass es einen Zusammenhang zwischen der Koordination und Ausdauer der tiefen Rückenmuskeln und Rückenschmerzen gibt.
Die oberflächliche lange Muskulatur ist verantwortlich für die Ausführung von Bewegungen. Die tiefe, kurze, meist monosegmentale Muskulatur koordiniert dabei die Stabilität des Rumpfes. Z.B. wird diese schon vor einer Bewegung des Armes aktiviert, damit das Gleichgewicht des Rumpfes erhalten bleibt. Bei fast allen Probanden, die Probleme mit ihrem Rücken hatten, war diese tiefe Muskulatur zu langsam oder unkoordiniert.
Das Tempo dieser Reaktion ist aber sehr wichtig. Hier ein Vergleich. Wenn ich als kleine Frau versuche das Umfallen eines Motorrades zu verhindern, dann habe ich nur eine Chance, wenn ich sehr früh abfange. Wenn es einen gewissen Neigungswinkel überschritten hat, wirkt viel zu viel Schwerkraft, ich kann es nicht mehr halten.
Und so verhält es sich auch in unseren Gelenken: wenn die Haltemuskulatur schnell genug und gut koordiniert anspringt, kann die „Säule der Wirbel“ sicher stabilisiert werden. Wenn nicht, dann sind das oft jene berühmten „falschen Bewegungen“ die uns wieder eine Schmerzattacke verursachen.
Ein gezieltes Training der tiefen Rücken- und Bauchmuskulatur zusammen mit der Beckenbodenmuskulatur vermindert nachweislich die Rückfallquote bei den typischen „Kreuzschmerzen“.
Diese Übungen sind nicht sehr anstrengend, brauchen aber beim Erlernen viel Konzentration und individuelle Korrektur.
Ein großer Vorteil dieser Übungen ist außerdem, dass, wenn man sie erst einmal beherrscht, man sie überall und jederzeit trainieren kann ohne Hilfsmittel und spezielle Kleidung.