Stärken Sie Ihr Herz
Herzkreislauferkrankungen sind in den industrialisierten Ländern Todesursache Nummer eins mit eineme Anteil von mehr als 50% aller Gesamttodesfälle. Einige dieser Erkrankungen sind nicht zu spüren und trotzdem gefährlich, andere können, wenn sie nicht zum Tod führen, Quelle unglaublichen Leidens sein. Die wichtigsten Erkrankungen sind:
All diesen Erkrankungen ist die Artherosklerose (im Volksmund oft „Gefäßverkalkung“) gemeinsam. Diese tritt im Laufe des Lebens, als Ausdruck der Alterung bei jedem auf. Risikofaktoren sind dafür verantwortlich, wie schnell diese „Alterung“ voranschreitet. Die wichtigsten Risikofaktoren sind:
Die Wichtigkeit einiger dieser Risikofaktoren können als Multiplikator für das zusätzliche Risiko angegeben werden. Dies bedeutet, dass wenn Sie Rauchen und nicht Fit sind sich Ihr Risiko um 3,74 (für Rauchen)*3,85( mangelnde Fitness)=14,4x gegenüber jemandem der diese Risikofaktoren nicht hat erhöht einen tödlichen Herzinfarkt zu erleiden. ![]() Eine Veränderung dieser Risikofaktoren kann also direkt als antiaging Massnahme verstanden werden. Doch wie kann man Fitness messen? Es gibt zahlreiche Tests zur Bestimmung von Leistungsfähigkeit. Es können Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination, usw. getestet werden. Die häufigste und damit auch bestuntersuchte Form sind Ergometer Tests. Diese sind gut reproduzierbar und geben einen guten Gesamteindruck vom Fitnesszustand. Um die Werte vergleichbar zu machen (v.a. auf Grund der großen Gewichtsunterschiede) werden oftmals Angabe in pro Kilogramm Körpergewicht gemacht. Hier lassen sich nun Angaben wie
machen die den Fitnessgrad beschreiben. Allgemein hat sich heute im Bereich der Medizin in den meisten Bereichen die „MET“ durchgesetzt. Dies wird in entsprechenden „Sterbekurven“ benutzt. Diese zeigen dass bei durchschnittlich 60 jährigen die Todesrate mit dem Abfall der Leistungsfähigkeit erheblich zunimmt. Dies gilt sowohl für Gesunde wie auch bereits an einer koronaren Herzerkrankung erkrankte. Sie liegt bei den „Fitten- Gesunden“ bei ca. 10% in 14 Jahren, bei den „Fitten-Kranken“ schon bei 25%. Interssanterweise ist sie jedoch bei den „NichtFitten“ immer bei mehr als 50%! Dies bedeutet dass jeder zweite der „Couch potatoes“ nach 14 Jahren Tod war, egal ob ursprünglich gesund oder krank. Man erkennt auch, dass auch bereits wenig Trainierte eine bessere Prognose haben als die Untrainierten. Einer der Gründe warum das so ist, dürfte nicht nur der Fitnesszustand alleine sein, sondern auch die positive Beeinflussung der anderen Risikofaktoren, wenn man Fit ist:
Dies ist nur eines von unzähligen Beispielen die alle großen medizinischen Fachgesellschaft bewogen haben dies in ihre Behandlungsempfehlungen zu berücksichtigen und Training sowohl bei den „noch“ gesunden (Primärprävention) als auch bei den bereits Kranken (Sekundärprävention) als Therapiebestandteil empfehlen. Der Effekt ist im Schnitt zumindest noch einmal so groß, wie der von derzeit vorhandenen Medikamenten! Als zusätzlicher Effekt ermöglicht Training die Schließung der sog. Fitnesslücke, einem Phänomen bei dem im Alter durch Schwund der Skelettmuskulatur es zur zunehmenden Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit kommt. Wenn dies ein gewisses Maß überschreitet werden selbst einfachste Handlungen unmöglich und man benötigt Hilfe von außen. Diese „vorzeitige Pflegebedürftigkeit“ kann durch Training hinausgezögert und verkürzt werden. Die Angaben wie viel und was sind sehr unterschiedlich. Es finden sich Angaben von täglich über 2x/Wo, bis hin zu Kalorieverbrauch beim Sport pro Woche als Empfehlungen. Es wurden auch die unterschiedlichsten Trainingsformen untersucht und Ausdauertraining, Intervalltraining, Krafttraining, Kraftausdauertraining, etc. empfohlen. Ich empfehle:
Zusammenfassend ist körperliches Training als Voraussetzung für körperliche Fitness die wahrscheinlich beste „Lebensversicherung“, die wir derzeit kennen. Sie schützt aber nicht nur unser Leben, sie verzögert und verkürzt jene Zeit in der wir möglicherweise als Pflegefall Hilfe von anderen benötigen. Literatur beim Verfasser: Dr. Thomas Quinton |
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